ROZZ Presse

Die Resonanz auf ROZZ war zwiespältig. Von überschwänglichem Lob bis zu hämischer Kritik war fast alles vertreten.

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Offenbar hat diese Form der Instrumentalmusik polarisiert, zumal andere Strömungen wie Punk, New Wave und „Neue Deutsche Welle“ bereits den Zeitgeist bestimmten.

Widersprüche gab es bei ROZZ zu Hauf:

– Dinosauriermusik trotz anderer Zeichen der Zeit (Punk, NewWave, NDW usw.)

– Stilmix zwischen Rock und Jazz (Latin und Funk) ohne eindeutige Zuordnung

– Pendeln zwischen rigiden Arrangements und improvisatorischen Freiräumen

– Spagat zwischen technisch anspruchvollem Musikmaterial und Bühnenklamauk

– Schwanken zwischen Professionalität und Kokettieren mit dem Amateurstatus

– Uneins in der kommerziellen Zielrichtung oder obligatorischem 70er-Jahre-Protest

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So spiegeln sich in den Kommentaren auch die ausgehenden 70er und die beginnenden 80er Jahre wieder: Die Leidenschaft für rhythmische Musik zwischen Rock und Jazz abseits populärer Strömungen, das Unwohlsein angesichts kommerzieller Vermarktung (Musikgenre „Disco“: verwandt und doch verfemt), das Ausleben subkultureller Freiräume, pseudopolitische Standortbestimmungen, unabhängige Netzwerke mit Solidarisierungsbemühungen und die Entstehung einer „alternativen Szene“ in Berlin gestalteten das Biotop, in dem „schräge Pflanzen“ wie ROZZ gedeihen konnten.

Die Audioerzeugnisse (LPs „Prüfungsangst“ und „Eisbrecher“) wurden eher verhalten kritisiert; zu glatt war manchem das Ergebnis. Die Konzerte bekamen bessere Noten; hier konnte ROZZ mit seiner Spielfreude punkten.

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